Unser Nervensystem besteht aus dem zentralem (Gehirn, Rückenmark) und peripherem (Hirn-, Rückenmarksnerven) Nervensystem. Zum peripheren Nervensystem gehören das sensorische, das motorische und das vegetative Nervensystem. Letzteres wird in sympathisches und parasympathisches Nervensystem unterteilt.

Das sympathische Nervensystem bereitet unseren Körper auf Situationen vor, die durch Wahrnehmung oder Erregung entstehen!!! Dazu gehören z.B. alle 'fight-flight-freeze-Reaktionen'. Es ist also für unsere Aktivierung zuständig. Das parasympathische Nervensystem ist unser Haushaltssystem, welches für das haushalten mit unserer Energie zuständig ist!!! Es wird 'aktiv', wenn wir uns in Ruhe, Gelassenheit und Stille befinden. Ergo: wenn wir uns in Ruhe begeben, aktivieren wir unser parasympathisches Nervensystem, was sich derartig auswirkt, daß es unser System – Körper, Emotionen und Mind – beruhigt und ausgleicht, und so zu einer 'harmonischen Haushaltsführung' anregt.

Meditation trainiert Körper, Gefühle/Emotionen und Mind still zu werden. Meditation selbst spricht allerdings nicht das Nervensystem direkt an!!! Bestimmte Atemübungen wirken dagegen nicht nur auf den Körper, sondern auch auf das Nervensystem. Wir atmen zyklisch. Der Atemzyklus setzt sich aus einem Wechsel zwischen Einatmung und Ausatmung mit einer winzigen Unterbrechung zwischen zwei Atemzügen zusammen. Dieser allgemeine Atemzyklus kann genutzt und manipuliert werden, um bestimmte Effekte zu erzielen. Daher ist es zu empfehlen alles Meditieren mit gezielten Atemübungen (z.B. aus dem Pranayama) zu verbinden und beides gleichermaßen zu trainieren.

Allgemeines zur Atmung: Es sind weit mehr Organen an der Atmung beteiligt, als uns allgemein hin bewußt ist. Zu unseren 'Atemorganen' gehören Nase und Mund, Luftröhre und Lungen, Zwerchfell, Bauch und Beckenboden. Zudem sind die Medulla (Rückenmark) und Pons (Brücke, zum Hirnstamm gehörig) wichtige Bestandteil im Orchester der Atemorgane.

Des Weiteren wird zwischen 2 Atemformen unterschieden. 1) Nasenatmung: Das atmen durch die Nase verwirbelt die Luft durch die unregelmäßige innere Oberfläche in der Nasenmuscheln. Dadurch wird die Luft befeuchtet und erwärmt, und von Staub und Partikeln gefiltert. Die einzuatmende Luft wird also gereinigt, was uns Reizungen und auch Infektionen erspart. 2) Mundatmung: Die leider oft anzutreffende Mundatmung stellt eigentlich eine sekundäre Atemfunktion dar, die dann greift, wenn einer hoher Luftbedarf besteht, der nicht mehr durch dir Nasenatmung gedeckt werden kann.

Die Luft strömt unterschiedliche stark durch die beiden Nasenlöcher. Die Aktivität der Nasenlöcher wechselt periodisch. Durch die Luftröhre strömt die aufgenommene Luft in die Lungen, wo sie 'verdaut' wird. Die grobstofflichen und die feinstofflichen Nährstoffe werden an den Körper weitergeführt. Die Abfallprodukte werden (rückwärts durch die Luftröhre sowie Nase und Mund) wieder 'ausgeschieden'. Damit die Lungen sich füllen können dehnt sich zum einen unser Brustkorb in 3 bzw. 6 Richtungen - seitlich (links/rechts), nach vorne und hinten, und vertikal oben sowie durch das Zwerchfell nach unten!

Mit bestimmten Atemübungen können die Nasen- und Mundatmung gezielt angesprochen werden, der Atemzyklus kann durch bestimmte Atemabfolgen variiert und trainiert werden, unser Körper und unser befinden können beruhigt der aktiviert werden. Das Nervensystem kann, je nach Bedarf, durch konkrete Atemübungen mehr oder weniger intensiv angesprochen werden. Wenn du deine Meditationspraxis vertiefen und verfeinern möchtest, lohnt es sich in jedem Fall, sich der Atmung mehr zuzuwenden und bewußter damit umzugehen.